Wissen & Wirkung

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04.08.2025

Maca – Die starke Wurzel aus den Anden

Maca (Lepidium meyenii) ist eine kräftige Wurzelpflanze aus den Hochlagen der peruanischen Anden – dort wächst sie in über 4.000 m Höhe unter extremen Bedingungen. Seit mehr als 2.000 Jahren wird sie von indigenen Gemeinschaften nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als stärkende Pflanze geschätzt – besonders in Zeiten hoher körperlicher Belastung.

Die getrocknete Maca-Wurzel ähnelt in Aussehen und Verwendung der klassischen Knolle, wird jedoch meist zu Pulver oder Extrakt verarbeitet. In den letzten Jahren hat sie auch im Westen Aufmerksamkeit erlangt – insbesondere im Bereich Ernährung, Fitness und pflanzliche Vitalstoffergänzung. Maca gilt als robust, vielseitig einsetzbar und reich an sekundären Pflanzenstoffen.

Chemisch enthält Maca unter anderem:

  • Aminosäuren (u. a. Arginin, Leucin),

  • Glucosinolate (Senfölglykoside),

  • Alkaloide und

  • natürliche Pflanzensterole.

Diese Stoffe stehen im Fokus der Forschung, insbesondere wenn es um Belastungsfähigkeit, mentale Klarheit oder reproduktive Parameter geht. In Peru wurde Maca traditionell Männern empfohlen, die schwere körperliche Arbeit verrichteten oder sich in stressreichen Phasen befanden. Auch heute wird die Wurzel – etwa im Biohacking-Umfeld – häufig mit Themen wie „natürliche Energie“, „Hormonbalance“ oder „Libido“ in Verbindung gebracht. Solche Aussagen sind jedoch in der EU nicht zulässig, solange keine offizielle wissenschaftliche Bewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vorliegt.

Aktuell existiert kein zugelassener Health Claim für Maca in Europa. Aussagen wie „fördert Testosteron“, „steigert Libido“ oder „verbessert Fruchtbarkeit“ dürfen daher nicht in der Werbung oder auf Produktverpackungen verwendet werden – selbst wenn internationale Studien auf entsprechende Zusammenhänge hinweisen.

Maca ist heute in verschiedenen Formen erhältlich: als klassisches Pulver, als Gelatinat (vorverdaute Form) oder als hochkonzentrierter Extrakt (z. B. 10:1 oder 20:1). In Nahrungsergänzungsmitteln werden meist Tagesmengen zwischen 250 und 1.500 mg verwendet – abhängig von Konzentration und Darreichungsform. Studien zu Wirkmechanismen nutzen oft höhere Mengen, wobei die genaue Dosierung je nach Zielsetzung stark variiert.



Die Wurzel ist in der Regel gut verträglich. In seltenen Fällen berichten Nutzer bei hohen Mengen über Magen-Darm-Beschwerden oder innere Unruhe – was meist auf sehr hohe Rohstoffdosen oder individuelle Unverträglichkeiten zurückzuführen ist. Maca enthält keine Stimulanzien im klassischen Sinn (wie Koffein), kann aber je nach Person vitalisierend wirken.

Interessant ist auch die kulturelle Dimension: In den Anden wird Maca seit jeher in Ritualen, Festessen und als „Kraftnahrung“ bei Erntearbeit, Hochzeiten oder Übergangsritualen verwendet. Besonders bei Männern spielt Maca dort bis heute eine symbolische Rolle – als Ausdruck von Durchhaltevermögen, Stärke und Fruchtbarkeit im traditionellen Sinne.

Fazit: Maca ist eine traditionsreiche Wurzel aus den Hochanden mit vielseitiger Zusammensetzung, breiter Anwendungsbasis und wachsender Beliebtheit in der modernen Ernährung. Auch wenn konkrete Wirkversprechen in der EU nicht zulässig sind, bleibt Maca ein interessantes pflanzliches Lebensmittel – besonders für Männer, die ihre Ernährung bewusst gestalten und natürliche Zutaten bevorzugen.

Quellen:

  • Gonzales (2002): Effect of Lepidium meyenii (Maca) on sexual desire and hormone levels in men. Andrologia.

  • Zheng (2000): Antifatigue effects of Maca extract in mice. Chinese Journal of Natural Medicines.

  • EFSA: EU Register of Nutrition and Health Claims – ec.europa.eu/food

  • WHO Monographs on Selected Medicinal Plants – Vol. 1–4

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