Wissen & Wirkung

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04.08.2025

Rote Beete – Eine natürliche Quelle für Nitrat und Leistungsforschung

Rote Beete (Beta vulgaris) ist ein traditionelles Wurzelgemüse, das in der Ernährung Mittel- und Osteuropas eine lange Geschichte hat. In den letzten Jahren rückte die Knolle zunehmend auch in der Ernährungswissenschaft und Sportforschung ins Zentrum – insbesondere wegen ihres hohen Nitratgehalts und der damit verbundenen physiologischen Relevanz.

Nitrat ist eine anorganische Verbindung, die im Körper in Stickstoffmonoxid (NO) umgewandelt werden kann – ein Molekül, das unter anderem in der Gefäßregulation, dem Sauerstofftransport und der zellulären Energieproduktion eine Rolle spielt. Rote Beete zählt mit einem Gehalt von bis zu 2.500 mg Nitrat pro Kilogramm Frischgewicht zu den nitratreichsten pflanzlichen Lebensmitteln überhaupt. In konzentrierter Form – etwa als Pulver oder Extrakt – wird sie daher auch außerhalb der Küche gezielt verwendet.

Die moderne Forschung untersucht Rote Beete seit etwa 15 Jahren im Kontext körperlicher Leistungsfähigkeit, Ausdauer, Sauerstoffverwertung und Belastungstoleranz. Besonders im Sportbereich – etwa im Radfahren, Laufen oder Krafttraining – wurden verschiedene Studien durchgeführt, meist mit konzentriertem Rote-Beete-Saft oder Nitrat-Extrakt. Dabei geht es häufig um die Frage, ob eine gezielte Aufnahme vor der Belastung den Sauerstoffbedarf reduzieren oder die Muskelermüdung verzögern kann. Einzelne Studien deuten auf Effekte bei submaximaler Belastung oder in Verbindung mit hypoxischen Bedingungen (z. B. Höhenanpassung). Eine abschließende Bewertung durch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) liegt jedoch bislang nicht vor.

Für die Bewerbung von Rote Beete im Nahrungsergänzungskontext bedeutet das: Gesundheitsbezogene Aussagen zu Ausdauer, Muskelkraft oder Durchblutung sind derzeit in der EU nicht zulässig, solange kein offizieller Health Claim vorliegt. Begriffe wie „leistungssteigernd“, „energieerhöhend“ oder „förderlich für die Durchblutung“ dürfen nicht verwendet werden – auch wenn sie in internationalen Märkten verbreitet sind.

In der Praxis wird Rote Beete in unterschiedlichen Formen eingesetzt: als Pulver, Direktsaft, Konzentrat oder standardisierter Extrakt mit definiertem Nitratgehalt (z. B. 5–10 %). In Studien wurden häufig Dosierungen zwischen 300 und 600 mg Nitrat pro Tag verwendet – was einer Menge von etwa 250 bis 500 mg Rote-Beete-Extrakt in konzentrierter Form entsprechen kann. Die tatsächliche Nitrataufnahme hängt jedoch stark von der Rohstoffqualität und dem Verarbeitungsverfahren ab.

In der traditionellen Ernährung wird Rote Beete seit jeher als blutrotes „Stärkungsgemüse“ geschätzt – reich an Farbstoffen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Besonders der Farbstoff Betanin – verantwortlich für die intensive rote Farbe – gilt als stabiler Antioxidans, auch wenn seine Funktion im menschlichen Körper noch nicht abschließend erforscht ist. In Kombination mit Nitraten und anderen Nährstoffen ergibt sich ein vielseitiges Pflanzenprofil, das in der funktionellen Ernährung zunehmend Beachtung findet.

Auch im Kontext männlicher Gesundheit hat Rote Beete in der populären Diskussion an Sichtbarkeit gewonnen – insbesondere dort, wo es um körperliche Leistungsfähigkeit, Regeneration und natürliche Belastbarkeit geht. Zwar dürfen diese Zusammenhänge in der EU nicht mit Wirkungsaussagen verknüpft werden, doch lässt sich eine wachsende Nachfrage nach nitratreichen, pflanzlichen Quellen beobachten – nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Bereich der allgemeinen Aktivitätssteigerung im Alltag.

Hinweis zur Einnahme: Rote Beete kann – insbesondere bei hoher Konzentration – zu einer Rotfärbung des Urins führen (sog. Beeturie). Dieser Effekt ist gesundheitlich unbedenklich, aber häufig überraschend, wenn man ihn nicht kennt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Rote Beete ist ein traditionell genutztes Lebensmittel mit hoher Dichte an natürlichen Nitraten. Ihre Rolle in der modernen Leistungs- und Stoffwechselforschung ist gut dokumentiert, auch wenn derzeit keine zulässigen Health Claims für ihre Wirkung vorliegen. Damit bleibt sie ein interessantes Beispiel für die Schnittstelle zwischen Ernährung, Bewegung und funktioneller Pflanzenkunde – besonders für Männer, die auf eine bewusste, leistungsnahe Ernährung achten.

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